Schulgeschichte

Chronik der

Johann-Peter-Hebel-Schule Malsch

1879 bis 2011

 

An Ostern 1879 wurde das Schulhaus in der Schulstraße seiner Bestimmung übergeben. Damals war der Mittelteil noch nicht dreigeschossig, sondern nur die beiden Seitenflügel. Je vier Klassenräume befanden sich sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Obergeschoss. Rund 400 Schüler waren für damalige Verhältnisse „recht ordentlich“ untergebracht. Bis 1954 wohnten zum Teil auch Lehrer oder Hausmeister im Schulgebäude.

 

1914 mangelte es bereits wieder an Schulräumen. Ein neues Schulhaus im Gewann „Amtfeld“ konnte nicht gebaut werden, da der Erste Weltkrieg alle Pläne zunichtemachte. In der darauffolgenden Nachkriegszeit war an einen Neubau finanziell nicht zu denken. Die Armut war zu groß. So wurden in den zwanziger Jahren vier Klassen im Rathaus unterrichtet.

 

Erst 1937 waren Mittel da, um das inzwischen über 50 Jahre alte Schulhaus leicht umzubauen. Nun standen 16 Klassenräume, ein Filmsaal und eine Küche zur Verfügung.

 

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Schulhaus deutschen und ausländischen Truppen als Unterkunft. Dadurch gingen alle Schulakten verloren. Nach dem Abzug der Truppen bot die Schule heimatvertriebenen Neubürgern ein erstes Obdach.

 

Im Schuljahr 1945/46 wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen. 798 Schüler, 19 Klassen, 9 Lehrer, was einen Durchschnitt von 88 Schülern pro Lehrer bedeutete.

1947/48 wuchs die Schülerzahl auf 929 an.

 

Der Lehrermangel war sehr groß, denn viele ältere Kollegen befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft oder ihr Entnazifizierungsverfahren war noch nicht abgeschlossen. 1947 konnte das Schulhaus erstmals wieder renoviert werden.

 

1948/49 stiegen die Schülerzahlen weiter an. Westlich des Ortskerns entstand ein neues Wohngebiet.

So beschloss der Gemeinderat 1960, im Gewann „Hänfig“ ein zweites Schulgebäude mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken zu errichten, das Ostern 1964 eingeweiht wurde. Die neue Schule erhielt den Namen Hans-Thoma-Schule, die „ alte“ den Namen Johann-Peter-Hebel-Schule.

Renovierungsarbeiten folgten in den nächsten Jahren immer wieder.

 

1961 wurde in der Johann-Peter-Hebel-Schule die Holztreppe im Treppenhaus durch eine Steintreppe ersetzt.

 

1965/66 wurde über alle drei Stockwerke ein Anbau hochgezogen, in welchem die Schülertoiletten installiert wurden. Endlich konnten die Schülertrockenaborte abgerissen werden. An dieser Stelle befinden sich heute die überdachten Fahrradständer.

Nicht nur die Fassade bekam einen neuen Anstrich, der Schulentwicklungsplan sorgte dafür, dass die Hauptschüler aus Sulzbach 1965 in die Hebelschule eingegliedert wurden.

 

1967 erhielt das Schulhaus einen neuen Außenputz, im Inneren neue Fußböden, Decken, Fenster und Türen. In dieser Zeit wurde der Unterricht in den verschiedensten Räumlichkeiten des ganzen Ortes durchgeführt. Ein Nebenzimmer des Gasthauses „Zum Lamm“ gehörte ebenso dazu wie Räume des Theresienhauses oder der Jugendraum im Bernhardusheim.

Manchmal war es nötig, den neuen Unterrichtsinhalten, wie dem Werkunterricht, einen Raum zu schaffen. So wurde die alte Schulscheuer im Schulhof, ein Lagerraum des Gemeindebauhofs, 1968 als Werkraum umgebaut.

Zum Schwimmunterricht gingen und gehen die Schüler bis heute ins Lehrschwimmbecken der Hans-Thoma-Schule.

 

Juli 1972 wurde der Gemeindeverwaltung und den Malscher Schulen eröffnet, dass ab dem neuen Schuljahr alle Schüler der 5.+6. Klassen die Hebelschule und alle 7.-9. Klassen die Hans-Thoma-Schule besuchen müssten.

Nach einer Protestversammlung der Eltern und einem Antrag der Gemeindeverwaltung wurde diese Maßnahme aus organisatorischen Gründen um ein Jahr verschoben.

 

Im Herbst 1972 wurden die Hauptschüler aus Waldprechtsweier an die Hebelschule überwiesen.

 

Zu Beginn des Schuljahres 1973/74 wurde die Grundschule Sulzbach aufgelöst und der Hebelschule zugeteilt.

 

Auf Drängen des Elternbeirates und der Schulleitung bekam die Hebelschule am 31.08.1974 eine eigene Turnhalle.

 

1975/76 stiegen die Schülerzahlen in der Hebelschule so an, dass man die 3. Klassen in das Schulhaus in Waldprechtsweier auslagerte und sie dort im darauffolgenden Schuljahr auch als 4. Klassen weiterführte.

 

1978 erhielten die Innenräume der Schule und die Außenfassade einen neuen Anstrich.

 

1995 musste die Hebelschule nun nicht nur erweitert, sondern auch gründlich saniert werden. Wieder einmal mussten die Klassen ausgelagert werden, zum einen in die Filiale nach Waldprechtsweier, zum anderen ins Verkehrsbüro unterhalb der Kirche, in die Stadtmühle, in den katholischen Kindergarten und in die Hans-Thoma-Schule. Das Sekretariat und das Rektorat wurden im Rathaus untergebracht.

Entdeckt wurde bei diesem Umbau im Hof der Schule ein 14 m tiefer, bislang unbekannter Brunnenschacht. Der Schacht wurde hochgemauert, ist teilweise ausgeleuchtet und mit einer Glasplatte abgedeckt.

 

Bis 2002/2003 lief die Grundschule in Waldprechtsweier jahrelang mit kombinierten Klassen, bis dort ein größeres Baugebiet ausgewiesen wurde. So konnten ab dem Schuljahr 2002/03 komplette Klassen gebildet werden.

 

2004 feierte die Johann-Peter-Hebelschule gebührend ihr 125 jähriges Bestehen. Eine ausführliche Festschrift wurde erstellt.


2011 durfte dann auch die Außenstelle Waldprechtsweier ihr immerhin 50jähriges Bestehen mit einem gelungenen Schulfest feiern.



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